Der “Allgemeine Blinden- und Sehbehindertenverein” unterstützt Fichtenberg-Oberschule auf dem Weg zur inklusiven Schule.
Im Vorfeld des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember 2013 hat die Fichtenberg-Oberschule mit dem Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin gegr. 1874 e. V. (ABSV) eine Kooperation unterzeichnet. Die Schule ist das Gymnasium in Berlin, in dem blinde, sehbehinderte und sehende Schülerinnen und Schüler seit über 30 Jahren gemeinsam lernen und ihr Abitur ablegen. Die Idee der inklusiven Schule sieht vor, dass das gemeinsame Lernen von behinderten und nichtbehinderten Schülern an allen Schulen selbstverständlich sein soll.
Die Fichtenberg-Oberschule mit dem Schwerpunkt „Sonderpädagogischer Förderbereich Sehen“ will mit Unterstützung des ABSV Erfahrungen sammeln, die sie dann an andere Schulen weitergeben kann. Die Kooperation beinhaltet u. a. die gegenseitige Information und Einladung zu wichtigen Terminen, die Organisation gemeinsamer Veranstaltungen sowie die Fortbildung der Pädagogen zu den Themen Blindheit/Sehbehinderung. Den Schülerinnen und Schülern ermöglicht der ABSV einen praxisnahen Einblick in die Arbeit der Selbsthilfeorganisation und ihrer Einrichtungen. In diesem Schuljahr sind von den insgesamt 740 Schülerinnen und Schülern der Fichtenberg-Oberschule zwei blind und acht sehbehindert.
Die gute Zusammenarbeit beider Kooperationspartner hat sich bereits bei der diesjährigen U18-Wahl bewährt, bei der mit Unterstützung des ABSV das „Wahllokal“ in der Fichtenberg-Oberschule barrierefrei ausgestaltet wurde und blinde und sehbehinderte Schülerinnen und Schüler, u. a. mit Hilfe von Informationen in Brailleschrift und einer Wahlschablone, selbstständig wählen konnten.
Blinde und sehbehinderte Mitglieder des ABSV nehmen zudem gerne und regelmäßig Einladungen von Schulen zur Unterrichtsgestaltung und zur Unterstützung bei Schulfesten an. Damit helfen sie, Vorurteile abzubauen und die Schulen auf ihrem Weg zur inklusiven Schule zu begleiten.
Der ABSV ist die älteste Selbsthilfeorganisation der Blinden und Sehbehinderten. In der Auerbachstraße 7 am S-Bahnhof Grunewald können sich Menschen mit nachlassendem Augenlicht von erfahrenen und teilweise selbst betroffenen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern kostenlos beraten lassen. Hier befindet sich auch eine Hilfsmittelberatungsstelle. Zur Erhöhung der Selbstständigkeit und Mobilität bietet der ABSV spezielle Trainings an. Eine Psychologin hilft bei psychischen Problemen. Besonders gefragt sind die vielfältigen Kultur- und Freizeitangebote des ABSV für alle Altersgruppen, die Aktivitäten in den einzelnen Stadtbezirken sowie die kostenlose Zusendung von Hörbüchern und Hörfilmen aus der Berliner Blindenhörbücherei.