Wozu brauchen wir das Fach Ethik?
Ethik ist eine philosophische Disziplin, die sich mit der Frage beschäftigt, was ein gelingendes Leben ausmacht. Im Ethikunterricht geht es um die Fragen “Wie leben wir?” , “Ist es gut so, wie wir leben?” und “Wie können wir besser zusammen leben?”.
Auf diese Fragen gibt es eine Fülle von Antworten. Das Fach Ethik soll die Jugendlichen dazu befähigen, ihre eigenen reflektierten Positionen zu finden. Dazu sollen unterschiedliche Entwürfe für gelingendes Leben bewusst gemacht, in ihren Begründungen nachvollzogen, verglichen und kritisch beurteilt werden.
Dabei sollen die Schüler/innen auch erkennen, dass das gesellschaftliche Zusammenleben eine Verständigung über gemeinsame Werte erforderlich macht. Dazu gehören die Achtung der Menschenwürde und der Respekt vor anderen Überzeugungen.
Was sind die Rahmenbedingungen des Faches?
Das Fach Ethik wird vom 7. -10.Schuljahr in jeweils 1,5 Unterrichtsstunden pro Woche epochal unterrichtet. In der 7. Klasse findet in einem Halbjahr eine Unterrichtsstunde und im anderen Halbjahr finden zwei Unterrichtsstunden statt.
In der 9. Und 10. Klasse werden die Grundlagen für den Philosophieunterricht in der Oberstufe gelegt, indem die ethischen Fragestellungen in größere philosophische Zusammenhänge gestellt werden. Die für den MSA erforderliche Präsentationsprüfung kann auch im Fach Ethik abgelegt werden.
Was wird unterrichtet?
Im Rahmenplan des Faches Ethik wird die Frage nach gelingendem Leben in folgende sechs Themenfelder aufgegliedert:
- Identität, Freundschaft und Glück
- Freiheit, Verantwortung und Solidarität
- Diskriminierung, Gewalt und Toleranz
- Gleichheit, Recht und Gerechtigkeit
- Schuld, Plicht und Gewissen sowie Wissen
- Hoffen und Glauben.
Innerhalb dieser Themenfelder bietet der Ethikunterricht Freiräume, aktuelle Fragestellungen der Schüler/innen aufzugreifen.
Grundsätzlich wird bei der Behandlung ethischer Fragestellungen an die Erfahrung der Lernenden angeknüpft. Außerdem sollen die gesellschaftlichen und kulturellen Zusammenhänge unterschiedlicher Entwürfe von gelingendem Leben deutlich werden. Daher werden alle Themen in drei sich überschneidenden Perspektiven unterrichtet:
- individuelle Perspektive ( Bedeutung des Themas für den Einzelnen, z.B. Grunderfahrungen wie Konflikte oder Wünsche und Träume)
- gesellschaftliche Perspektive (individuellen Einstellungen zugrundeliegende gesellschaftliche Muster und Regeln)
- ideengeschichtliche Perspektive (Entstehung und kulturelle Einbindung gesellschaftlicher und individueller Muster und Regeln).